Rauchmeldertag am 13. November – Eigentümer in der Pflicht
Rauchmelder retten Leben, aber Studien belegen: nur die Hälfte aller deutschen Eigenheime ist ausreichend mit Rauchmeldern ausgestattet. Dabei retten Rauchmelder in Deutschland pro Tag durchschnittlich vier Menschen vor gesundheitlichen Schäden oder sogar dem Tod. Das ergab eine Auswertung der Medienberichterstattung von Dezember 2019 bis Februar 2020. Auch die im März dieses Jahres veröffentlichte Studie „Wirksamkeit der Rauchwarnmelderpflicht“ weist statistisch nach, dass seit Einführung der Rauchmelderpflicht immer mehr Leben gerettet werden. Doch trotz nachgewiesener Wirksamkeit und trotz Gesetzgebung ist bundesweit nur die Hälfte der Eigenheimbesitzer ausreichend mit Rauchmeldern ausgestattet. Zu diesem Ergebnis kam eine Mitte September veröffentlichte repräsentative Innofact-Studie von Ei Electronics. Die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ appelliert daher an alle Eigentümer, sich und die eigene Familie zuhause ausreichend mit Rauchmeldern zu schützen.
20 Jahre Aufklärungsarbeit und viel erreicht
Die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ kann zugleich auf große Erfolge ihrer 20jährigen Informationskampagne verweisen: Die Aufklärungsarbeit gemeinsam mit vielen Partnern und die zum Jahresende nahezu bundesweit eingeführte Rauchmelderpflicht haben dafür gesorgt, dass laut einer Innofact Kurzumfrage von Techem 91 % der Mieter in Deutschland durch ausreichend Rauchmelder vor tödlichem Brandrauch geschützt sind. Im Vergleich: Während 84 % der Eigenheimbesitzer zumindest einen Rauchmelder angebracht haben, haben nur 50 % Rauchmelder in allen vorgeschriebenen Räumen installiert (befragt wurden alle Bundesländer mit Ausnahme von Sachsen, Berlin und Brandenburg)*.
*Berlin und Brandenburg sind die letzten Bundesländer, in denen die Übergangsfrist der Gesetzgebung Ende 2020 ausläuft und in Sachsen gilt die Rauchmelderpflicht bislang nur für Neubauten.
Sachsen mit Nachholbedarf
Erfreut über die gute Ausstattung zeigt sich auch Albrecht Broemme, der vor 20 Jahren als damaliger Berliner Landesbranddirektor die Aufklärungskampagne aus der Taufe hob. „Dank der langjährigen Aufklärungsarbeit sind Rauchmelder als Lebensretter zum Glück im öffentlichen Bewusstsein angekommen, auch in der Politik. Daher sind in allen Ländern heute Rauchmelder für private Wohnungen Pflicht. Nur in Sachsen gilt dies bislang lediglich für Neu- und Umbauten. Der tragische, bundesweit bekannt gewordene Fall aus Grimma in Sachsen, bei dem Anfang des Jahres eine Mutter und ihre zwei kleinen Kinder bei einem Brand ums Leben gekommen sind, wird das hoffentlich bald verändern.“
Verleihung des Goldenen Rauchmelders
In Anerkennung seiner langjährigen Verdienste für den Brandschutz und anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Kampagne erhielt Albrecht Broemme vom Forum Brandrauchprävention den „Goldenen Rauchmelder“ überreicht. Aufgrund der abgesagten Feierlichkeiten zum Jubiläum fand die Übergabe vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt.
Feuerwehrverband unterstützt Kampagne
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) ist eine tragende Säule von „Rauchmelder retten Leben“. Hermann Schreck, Beiratsvorsitzender der Initiative und Ständiger Vertreter des DFV-Präsidenten, meint: „Heute gibt es keine freiwillige Feuerwehr oder Berufsfeuerwehr mehr, die nicht den Nutzen der Rauchmelder anerkennt und den Brandschutz mit den lebensrettenden Geräten unterstützt. Das war zu Beginn der Aktion „Rauchmelder retten Leben“ anders und hat sich im Laufe der Jahre wesentlich verändert. Grund dafür ist sicher, dass die Rauchmelder in den Haushalten für eine kontinuierlich sinkende Anzahl der Brandverletzten und Brandtoten sorgen.“
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